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Wer Tauchen lernt, wird Teil der Unterwasserwelt : Eine magische Erfahrung mit Arif und seinem Team rund um die Dimaniyat Inseln im Sultanat Oman.

Ich sitze auf dem Bootsrand und fühle mich tonnenschwer. Am Körper klebt der nasse Anzug, darüber wölbt sich eine Weste, in deren Taschen etwas Blei steckt. Die restlichen Gewichte trage ich seitlich an einem Gürtel und die Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Dabei halte ich es vor Spannung kaum aus und kann es nicht erwarten, eine Rückwärtsrolle hinab ins warme Meeresblau zu machen. Denn ich weiß: Dort werde ich mich federleicht fühlen. Und es beginnt wieder, das wunderbare Schweben unter der Meeresoberfläche, über Seeigel und Korallen hinweg, die eine Struktur wie kleine Gehirne haben. Rund um das Riff herum tauchen wir durch Schwärme gelb-blauer Fische. Knallbunte Clownfische kreuzen unseren Weg, die fedrigen Flossen von Drachenfischen schimmern am Grund. Aus Felshöhlen lugen Muränen hervor und sperren das Maul auf. Behäbig rudernd gerät dann irgendwann die erste Schildkröte in den Blick – der Moment, auf den alle warten. Auch diejenigen, die als Schnorchler an der Wasseroberfläche geblieben sind.

Alles ok – diese Geste der Autorin kennt jeder Taucher

Die Ausrüstung gut checken. Doch bevor es hinabgeht, wird gecheckt: Ist die Ausrüstung komplett? Bekomme ich mühelos Luft durch den Atemregler? Ist die Maske sauber oder sollte ich sie nochmal mit Shampoo durchspülen? Tauchlehrer Arif unterstützt die Gruppe wachsam. Dort muss eine Schnalle enger gezurrt, hier der Regler durchgepustet oder die Halterungen an der Tauchflasche geradegerückt werden. Derweil schaukeln wir sanft auf den dunkel- bis hellblauen Wellen des Golfs von Oman, aus dem sandgelbe Felsen herausragen: Wir ankern mit dem Boot vor den Dimaniyat Inseln, die man nach einer halben Stunde Bootsfahrt übers Wasser vor der Küste von Maskat, der Hauptstadt des Oman, erreicht. Arif, der aus Pakistan kommt, kennt hier die Unterwasserwelt wie seine Westentasche. Unter uns liegt einer von 26 Tauchplätzen an Riffen, die nur Eingeweihte wie im Schlaf ansteuern können. „Ihr werdet mindestens drei Schildkröten sehen“, befeuert Arif unsere Neugier. Er ist ein Tauch-Buddy, wie man ihn sich nur wünschen kann. Hat die Gruppe im Blick, nimmt nervös mit den Armen rudernde Anfänger an die Hand und merkt, wenn jemand ungewollt zur Oberfläche aufsteigt. Das kann immer mal passieren, denn es dauert, bis man ein Gefühl für das Element Wasser bekommt. Wer glaubt, ein Tauchschein sei dafür quasi die Garantie, wird eines Besseren belehrt. Der sogenannte „Open Water Diver“, das Zertifikat, mit dem man startet, ist im Grunde nur eine Lizenz zum Weiterlernen. Denn jedes Erlebnis unter Wasser gestaltet sich anders, je nach Umgebung, Strömung oder der jeweiligen körperlichen Verfassung. Nie ohne Buddy unter Wasser. Der Buddy ist und bleibt dabei wichtig, nicht nur für Anfänger. Auch Fortgeschrittene tauchen nicht allein – denn in vielen Situationen unter Wasser braucht man jemanden, der einen fragt, ob man sich noch gut fühlt oder ob die Sauerstoffflasche noch ausreichend gefüllt ist. Oder der einfach nur mit Gesten zeigt, welches Meerestier er oder sie gerade entdeckt hat. Ich paddle mit aller Flossenkraft am liebsten Arif hinterher, den ich an der orangefarbenen Halterung seiner Tauchermaske erkenne. Er weiß am besten, wo wir die Kurve ums Riff herum machen. Wenn er signalisiert, dass wir vor dem Aufsteigen einen Sicherheitsstopp machen sollen, dann wiege ich mich sanft in den Wellen – und weiß, dass oberhalb der Wasserfläche in nächster Nähe das Boot auf unser Tauchertrüppchen wartet.

Kümmern sich um angehende Taucher: Arif, Behnaz und Bootskapitän Papu (v. l. n. r.) von Pearl Dimaniyat


Vier Mal musste ich im offenen Meer abtauchen. Musste üben, wie ich unter Wasser nicht nur meinen Bleigurt, sondern auch die Tauchermaske und gar die ganze Ausrüstung aus- und wieder anziehe. Mehrere Stunden vor dem Bildschirm kommen dazu, denn die Theorie wird heute bei den großen Organisationen (siehe Kasten) online gelernt, mithilfe vieler Fragen und Tests, denen eine Abschlussprüfung folgt. Was danach kommt, ist pures Glück – und das Gefühl, dazu zu gehören. Nicht nur zur Gemeinschaft der Taucher, sondern auch zu den Schildkröten, Korallen und Fischen, die sicher nur darauf warten, dass ich wieder zu ihnen hinab schwimme. web design oman


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